Dieser Bericht stammt noch aus der Feder unserer, im Alter von 90 Jahren verstorbenen Leiterin der Kreiskartei, Frau Erika Jahr. Er hat nichts von seiner Bedeutung eingebüßt.
Unsere Kreisdatei
Seit Gründung der Kreisgemeinschaft Mohrungen gibt
es eine Kreisdatei. Am Anfang, also vor fast 40 Jahren, hatte diese
wichtige aber mühevolle Arbeit Herr Cornelius Berg (fr. Mohrungen) in
Leer/Ostfriesland übernommen. Damals sollen 1200 - 2000 Anschriften
vorhanden gewesen sein.
Nach seinem plötzlichen Ableben wurden die
bis dahin gesammelten Karteiunterlagen 1962 an Frau Helene Steinke (fr.
Mohrungen) in Braunschweig übergeben. Sie hat mit viel Fleiß, Personen-
und Sachkenntnis die Arbeit für uns fortgesetzt. Frau Steineke begann auch
die Namen der früheren Kreisbewohner nach den ehemaligen Gemeinden und den
3 Städten des alten Heimatkreises zu ordnen. Dank ihrer Kenntnisse wurden
fast 5000 Anschriften gesammelt.
Als 1971 die MHN geschaffen wurde,
diente ein großer Teil dieser Anschriften der Aufstellung einer
MHN-Versandliste. Die bis dato nach Gemeinden bzw. nach Städten geordneten
Adressen wurden jetzt auch alphabetisch registriert, was das Auffinden
gesuchter Landleute erheblich erleichterte.
Seit Bestehen der MHN, die sich, wie gesagt eine eigene Versanddatei anlegte, sind deren Adressen auf neue Karteikarten auch an unsere Kreisdatei gegeben worden. Die neuen Karten waren - ähnlich der weißen Vordrucke der LMO - jedoch aus etwas stärkerem und farbigem Karton hergestellt. In dieser seit 1971/72 reformierten Kartei, gab es an Anfang grüne, rosa, gelbe und blaue Karten in den Karteikästen, wobei die grünen Vordrucke eindeutig dominierten. Aufgrund dieser Farben sind Landbevölkerung (grüne Karten) und Stadtbewohner aus Mohrungen (rosa Karten), Liebstadt (gelbe Karten) und Saalfeld (blaue Karten) schon auf den ersten Blick zu erkennen. Außer der Anschrift und einigen persönlichen Daten; wie Geburtstag und Ort, Familienstand, letzter Heimatwohnort und ein paar Angaben über Familienangehörige ( soweit uns das bekannt war) haben alle Karteikarten eine sogenannte Kennung die aus 1 - 7 Buchstaben besteht, erhalten. An ihr ist die ehemalige Gemeindezugehörigkeit erkennbar. Neben der Kennung gibt es für jede Anschrift eine Kenn-Nummer(1 - 9999), die für die EDV, die wir seit 1979 in Anspruch nehmen, von Bedeutung ist.
Es war ein
reiner Zufall, daß ich es gerade war, die vor nunmehr 10 Jahren beim
Heimatkreis-Treffen in der Patenstadt Gießen unsere neuen Karteikarten und
Kästen den anwesenden Landsleuten vorstellte.
Die damaligen 4
Kästen mit 3800 - 4000 Karten sind inzwischen auf 7 Kästen mit mehr als
8000 farbigen Karteikarten angewachsen. Die erwähnten 4 Farben der Kartei
sind noch durch weiße Karten, für alle inzwischen verstorbenen Landsleute
und diejenigen die keine MHN erhalten, sowie orange für die fast 300
ehemaligen Kreisbewohner, die in der DDR leben, ergänzt worden. Außer
diesen Unterlagen stehen mir noch EDV-Listen, in denen alle lebenden
Landsleute alphabetisch geordnet und außerdem dieselben auch nach
Gemeinden aufgelistet sind, zur Verfügung.
Da dem früheren
Kreisgebiet rund 56000 Einwohner zugerechnet wurden, ist leider
wahrscheinlich, daß wir längst noch nicht alle ehemaligen Kreisbewohner
mit ihren jetzigen Adressen aufgespürt haben. Helfen sie bitte daher alle
mit, neue Anschriften von bisher uns unbekannt in der BRD oder DDR
ansässigen ehemaligen Kreisbewohner ausfindig zu machen. Aus den bekannten
Gründen wurden keine MHN-Sendungen in die DDR geschickt. Dennoch
wollen wir die dortigen ehemaligen Kreisbewohner erfassen.
Selbstverständlich sammele ich auch die Adressen von ehemaligen
Kreisbewohnern, die jetzt im Ausland leben. Bitte unterstützen sie mich
bei meinen Bemühungen in dieser Richtung. Es bleibt viel zu tun. Lassen
Sie und gemeinsam das noch nicht ganz zufriedenstellende Adressen-Problem
anpacken. Unsere karteimäßige Erfassung der ehemaligen Kreisbewohner ist
zu Vorteil für alle.
Erika Jahr
Hermann-Löhns-Str. 7
63447
Maintal
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